SnapPap plotten ist ganz einfach und mit jedem Heimplotter möglich, solange du ein paar Kleinigkeiten beachtest.
SnapPap ist ein waschbares Papier und ideales Ersatzprodukt für Leder und Kunstleder. Die Papier-Kunststoff Mischung (60% Zellulose, Pigmente, Latex) erhält erst beim Waschen ihre lederartige – na ja, knittrige – Optik und bleibt dabei absolut reißfest, lässt sich aber ganz wie Leder vernähen.
Da sich das 0,55 mm dicke SnapPap nicht nur super mit dem Plotter schneiden lässt, sondern im Gegensatz zu Kunstleder hohe Temperaturen aushält, ist das vegane Leder ideal um Nähwerken mit dekorativen Labeln und Patches den letzten Schliff zu verpassen.
Es muss natürlich nicht SnapPap sein. «SnapPap» ist fast schon zu so etwas wie einem Gattungsbegriff für waschbare Papiere geworden. Inzwischen gibt es durchaus alternative Produkte. Du findest sie unter den Schlagworten «waschbares Papier» oder «veganes Leder». Der Einfachheit halber, nenne ich es in diesem Artikel SnapPap 😉
Gab es zu Anfang nur eine kleine Auswahl an Farben, die sich an klassischem Leder orientierte (weiß, hellgrau, hellbraun, dunkelbraun und schwarz) bekommst du heute von dem ein oder anderen Hersteller, alles was das Herz begehrt: knallbunt, mit metalischer Optik und bedruckt. Achte beim Kauf unbedingt auf die technischen Daten! Nicht alle neuen Designs sind wasch- und beplottbar!
In der Regel ist sowohl Bogenware (DIN A4 oder 30 x 30 cm), als auch Rollenware in Stoff- und Bastelgeschäften oder online erhältlich. Für kleine Projekte wie Label reicht ein Bogen erst einmal aus und lässt sich leichter handhaben. Rollenware lohnt sich nur, wenn du sehr viel oder auch größere Projekte planst. Durch den günstigeren Grundpreis kannst du hier aber ordentlich sparen.
Grundsätzlich lässt sich SnapPap wunderbar mit dem Plotter schneiden. Mit diesen Tipps bist du für das Plotten von veganem Leder bestens gewappnet:
Gerolltes SnapPap solltest du vorab einmal in die entgegengesetzte Richtung aufrollen, damit es nachher flach auf der Schneidematte liegt und sich nicht krümmt. Reicht das nicht aus, kannst du das zurecht geschnittene Stück vorsichtig parallel zur Krümmung über die Tischkante ziehen um diese auszugleichen. Je flacher das Material liegt, desto besser haftet es später an der Matte.
SnapPap hat eine glatte und eine strukturierte Seite. Das Schnittbild wird auf der Unterseite des Materials in der Regel sauberer. Lege also die Seite, die später sichtbar bleiben soll nach unten auf die Schneidematte. Da mir die glatte Seite besser gefällt, zeigt beim Plotten die strukturierte Seite nach oben.
SnapPap lässt sich wunderbar mit dem Standartmesser deines Plotters schneiden. Silhouette Nutzer greifen also auf die klassische Ratschenklinge oder das Automatikmesser zurück, Cricut Nutzer nehmen das Feinschnittmesser. Eine Tiefschnittklinge von Silhouette oder das Kraftmesser von Cricut ist nicht nötig! Beachte aber, dass das vegane Leder mit seinem hohen Papieranteil dein Messer stärker beansprucht als Folie und sich diese hinterher schlechter damit schneiden lässt. Verwende also am besten getrennte Messer für Folie und SnapPap bzw. Papier.
Da das Material unter starkem Druck geschnitten wird, benötigst du eine stark klebende Schneidematte. Andernfalls läufst du Gefahr, dass das Messer das Papier auf der Schneidematte hin und her schiebt. Häufig reicht hier eine relativ neue oder gerade aufgefrischte Schneidematte aus.
Hat deine Schneidematte an Klebekraft eingebüßt oder du möchtest einfach auf Nummer Sicher gehen, fixierst du das SnapPap rundherum knappkantig mit Kreppband oder Washi-Tape. Teste vorab, ob sich das Klebeband rückstandslos entfernen lässt.
SnapPap selbst ist bis 60°C waschbar und trockner geeignet. Durch das Waschen wird das Material weicher und leichter vernähbar, erhält die typisch knittrige Oberfläche und läuft kaum merklich ein. Von dem Einsatz von Weichspülern rät der Hersteller ab. Wie heiß du Textilen mit SnapPap Labeln und Patches waschen kannst, hängt also viel mehr von den Pflegehinweisen des verwendeten Textils und ggf. verwandter Flex- oder Flockfolie ab.
Auch wenn das Waschen das Vernähen erleichtert, solltest du SnapPap nur ungewaschen, also glatt beplotten, bestempeln, oder bedrucken.
Grundsätzlich lässt sich SnapPap genau wie Leder mit einer normalen Nähmaschine oder Overlock nähen. Wäscht du es vor, wird das Material deutlich weicher und leichter zu verarbeiten. Denk daran, dass durch den hohen Papieranteil Messer – also auch das Messer deiner Overlock –schneller stumpf werden. Du solltest es also wegklappen!
Zwei Lagen SnapPap sollten problemlos auch mit einer Universalnadel mit einer Stichlänge ab 3,0 vernäht werden können. Werden es mehr Lagen oder ist deine Maschine nicht so leistungsstark, kannst du eine Ledernadel ausprobieren.
Die optimalen Schneideeinstellungen hängen von zu vielen individuellen Faktoren ab, als dass ich dir DIE perfekten Einstellungen nennen könnte. Hier spielt neben dem Plottermodell vor allem der Zustand deines Messers und der Schneidematte eine Rolle. Zudem arbeite ich selbst nicht mehr mit den hauseigenen Messern von Silhouette, sondern dem CB09 – einem Ersatzmesser eines Fremdherstellers.
Mache bitte immer einen Testschnitt und bleib beim Plotter, für den Fall, dass sich das SnapPap von der Matte löst!
Mit dem Automatikmesser von Silhouette habe ich folgende Einstellungen genutzt:
Entlade nicht direkt die Matte, wenn der Plotter fertig ist, sondern versuche vorsichtig ein Element von der Matte zu lösen. Hängt es noch an ein paar Stellen fest, kannst du so ganz einfach den selben Schneideauftrag erneut starten (dann aber jeweils nur einen Durchgang pro zusätzlichem Plottauftrag).
Mit einer neuen Feinschnittklinge haben sich bei mir folgende Einstellungen bewährt:
Klasse!
Gibt es auch für Snap pap Einstellungen für den Brother Plotter?
Hej, da ich keinen Plotter von Brother besitze, möchte ich hierfür auch keine Empfehlungen für Schneideeinstellungen aussprechen 🙂 Liebe Grüße, Sarah